LTE-Geschwindigkeit: Schneller als UMTS oder DSL
Immer mehr Nutzer müssen sich die Bandbreite von UMTS/HSPA Netzen teilen, weshalb die Netze bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten ausgelastet sind. Die Einführung neuer Dienste und Anwendungen, die noch höhere Bandbreiten benötigen, ist in diesen Netzen nicht denkbar – in LTE-Netzen hingegen schon. Der Mobilfunkstandard der vierten Generation – Long Term Evolution, kurz LTE – sowie die damit einhergehende Umstellung auf ein IP basiertes Mobilfunknetz eröffnen völlig neue Möglichkeiten.
LTE-Geschwindigkeit: Was möglich ist, was kommt
In der ersten LTE-Ausbaustufe lag die maximal erreichbare Downlink-Datenübertragungsrate bei 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Im Uplink können bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreicht werden. Zudem ließe sich die Übertragungsrate durch verschiedene Modulationsverfahren und eine spezielle Antennentechnologie auf 300 Mbit/s steigern (LTE Advanced). Zum Vergleich: Mit UMTS sind gerade mal 384 kbit/s, über die Erweitung HSPA+ immerhin bis zu 42 Mbit/s drin. Neben der LTE-Geschwindigkeit zeichnet sich der Mobilfunkstandard durch geringe Latenzzeiten aus. So kann man problemlos und vor allem schnell auf in der Cloud gespeicherte Inhalte zugreifen. Zudem entfallen lästige Wartezeiten beim FullHD-Videostreaming sowie beim Fernsehen über das Internet (Internet Protocol Television, kurz IPTV).
Wozu hohe LTE-Geschwindigkeiten?
Unsere digitale Welt wird immer komplexer und vernetzter, das Volumen der versendeten Daten geht weltweit rasant in die Höhe. Schon lange gehört es zum Alltag, in Internet-Shops einzukaufen, den Weg via Google Maps zu suchen, Bilder und Videos ins Netz zu stellen und anzuschauen. Noch vor wenigen Jahren mit EDGE waren all diese Dienste mobil nur eingeschränkt und verbunden mit langen Wartezeiten nutzbar, an Streaming war kaum zu denken. Mit der Erweiterung HSPA+ rückten solche Anwendungen bereits in greifbarere Nähe, aber erst mit LTE schaffte man es, die Nutzung aller Internetinhalte komfortabel möglich zu machen. Wer Zugriff auf LTE mit 150 Megabit die Sekunde hat, lädt beispielsweise einen vier Gigabyte großen HD-Film in rund dreieinhalb Minuten herunter. Zum Vergleich: Mit UMTS dauerte das Ganze noch über eine Stunde und selbst mit DSL 16.000 benötigt man noch über 30 Minuten.
LTE-Geschwindigkeit in der Praxis
Momentan wird überwiegend eine LTE-Geschwindigkeit von 16 bis 100 Megabit pro Sekunde angeboten – wobei die Angebote je nach Tarif und Anbieter variieren. In manchen Stadtteilen sind bis zu 150 Megabit zu haben, vereinzelt finden sich Ballungszentren, die bereits mit 300 Megabit versorgt werden. Zu beachten ist bei den Angaben zur LTE-Geschwindigkeit, dass der Maximalspeed nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird. Je mehr Personen über den gleichen Sendemast surfen und umso weiter man von diesem entfernt ist, desto langsamer wird die Internetgeschwindigkeit. Prinzipiell gilt: Je schneller der mobile Internetzugang, desto kostspieliger ist der Datentarif.
Wenn die Drossel zuschlägt – oder auch nicht
Sobald ein Kunde das monatlich festgesetzte Datenvolumen erreicht, wird wie bei allen anderen mobilen Internet-Angeboten die Geschwindigkeit gedrosselt. Auf wie viel die LTE-Geschwindigkeit gedrückt wird, hängt dabei maßgeblich vom gewählten Tarif und Anbieter ab. So wird LTE für Zuhause grundsätzlich nicht so stark gedrosselt wie LTE fürs Smartphone. Nutzer können auch weiterhin surfen, allerdings mit stark verminderter Datenrate. Mit dem Wechsel von LTE-Geschwindigkeit auf eine weniger schnelle Technik soll eine Überlastung des LTE-Netzes verhindert werden.
Bei vielen Anbietern kommt mittlerweile jedoch auch die sogenannte Datenautomatik zur Anwendung. Ist beim Tarif die Datenautomatik aktiviert, wird nicht gleich gedrosselt, sondern zunächst automatisch zusätzliches Internetvolumen gekauft, sobald das gebuchte aufgebraucht ist. Wer zusätzliche Kosten vermeiden möchte, sollte die Datenautomatik deaktivieren, sofern möglich, oder sich für einen Tarif ohne diese Automatik entscheiden.